Mit Kultur gegen Unkultur

Kultur als politisches Werkzeug, das ist der Gedanke hinter dem »Büro für Offensivkultur«, einem bundesweiten Netzwerk für Demokratie und Menschlichkeit.

Ein Beispiel: Hätte es das Büro bereits im September 2016 gegeben, als dem Ortsvorsteher des schleswig-holsteinischen Örtchens Oersdorf von rechten Gewalttätern aufgelauert und er von hinten mit einem Knüppel niedergeschlagen wurde, wäre das Netzwerk zum Einsatz gekommen. »Die Situation dort ist immer noch die gleiche, es ist nicht viel passiert, denn der öffentliche Aufschrei nach dem Angriff ist relativ schnell verpufft. Dort wären wir hingekommen, sozusagen als Notfallagentur, um so etwas wie ein kleines Festival auf die Beine zu stellen, damit sich die Menschen vor Ort hätten solidarisieren können«, erklärt der Kieler Musiker Heinz Ratz, der gemeinsam mit dem Liedermacher Konstantin Wecker die Idee für die Initiative hatte. Weiterlesen

Von isländischen Göttern und europäischen Dämonen, oder: Heinz Ratz auf der Suche nach Europa

Heinz Ratz hat eindeutig einen Hang zum Größenwahn. Wenn auch im bestmöglichen Sinne. Wo andere Menschen froh sind, einen Triathlon an einem Tag hinter sich zu bringen, nimmt er sich drei Jahre, läuft 1000 Kilometer durch Deutschland, um Geld für Obdachlose zu sammeln, schwimmt 800 Kilometer von Konzert zu Konzert, um auf die Verschmutzung der Flüsse aufmerksam zu machen und radelt im dritten Jahr insgesamt 7000 Kilometer von Flüchtlingsheim zu Flüchtlingsheim, um dort mit Musikern aus aller Welt Musik zu machen.

Und wo andere Musiker sich einen Ort, vielleicht auch eine Stadt aussuchen, um darüber zu singen, nimmt er sich ganz Europa vor.

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