What the Fuck is Fika? – Auf Vaddis Spuren durch Schweden

Es gibt Menschen, die fliegen alljährlich nach Mallorca, um sich hier mit Gleichgesinnten volllaufen zu lassen, zu fragwürdiger Musik zu tanzen und am Strand ihre Chance auf Hautkrebs zu erhöhen. Dann gibt es Leute, die rollen mit ihrem Wohnwagen mit den ersten frühlingshaften Sonnenstrahlen des Jahres auf den gleichen Campingplatz an irgendeinem See in Mitteldeutschland, an dem sie schon die vergangenen 20 Jahre standen und verlassen diesen erst wieder, wenn sich Eisblumen am Wohnwagenfenster bilden. Satellitenschüssel ausgerichtet, Grill vorgeheizt, Bier steht kalt: perfekter Urlaub.

Und dann gibt es Schwedenurlauber.

Weiterlesen

Leben und Sterben in Kingston – Teil 1, oder: Leben in Kingston

Jede Medaille hat zwei Seiten. In keiner Stadt wird das so schnell, so brutal deutlich, wie in Kingston.

Kingston, Jamaika

„Bleib auf jeden Fall heute Abend im Hostel. Es ist schon dunkel, auf der Straße hauen sie dich tot. Wenn nicht für Geld, dann nur zum Spaß. Und wenn du morgen doch rausgehen willst, dann auf keinen Fall alleine“, gab mir mein Taxifahrer gestern Abend noch mit auf den Weg, als er mich vom Flughafen vor meinem Hostel absetzte. Ich verabschiedete mich irritiert lächelnd von ihm, während ich vor dem Eingangstor stehend argwöhnisch die spärlich beleuchtete Straße auf und ab blickte.

Weiterlesen

Couchsurfing vor der Haustür Teil 3, oder: Die Couchsurfing-Queen von Sønderborg

Sønderborg/Dänemark

Ich habe ein mulmiges Gefühl im Bauch, als ich zum ersten Mal seit knapp zwei Jahren über die Kong Christian X. – Brücke fahre und die Ortseinfahrt von Sønderborg passiere.

Vier Jahre habe ich hier studiert. Nach einem Jahr in einer WG auf der Insel Alsen, auf der sich der Großteil der Stadt befindet, bin ich in Richtung Süden geflohen. In Flensburg bin ich hängen geblieben. Und hier lebe ich seitdem immer noch.

Von daher hatte meine Sønderborger Zeit auch seine guten Seiten.

Außerdem habe ich während des Studiums meine Freundin kennengelernt.

Da hört es dann aber auch schon auf.

Weiterlesen

Im Nachtbus zur Schweinebucht, oder: warum man nicht viel haben muss, um etwas zu geben. (Kuba – Teil 7)

img_3798

Nach fünf Tagen des vergeblichen Wartens auf ein Ticket in Richtung Westen, habe ich endlich einen Bus aus Baracoa in Richtung Havanna bekommen.

Mittlerweile wünsche ich mir allerdings bereits, dem wäre nicht so gewesen.

Ich hatte zwar schon die ein oder andere schlimme Fahrt hinter mir, diese Busfahrt allerdings toppt alles.

Weiterlesen

Der Berg ruft, oder: Schwitzen Walrösser eigentlich beim Sex? (Kuba – Teil 6)

Baracoa, Guantanamo

Ich bin jetzt seit fünf Tagen in Baracoa. Geplant waren eigentlich zwei. Seit drei Tagen allerdings finde ich keine Möglichkeit, aus Baracoa wieder wegzukommen. Die Camiones, umgebaute LKWs, auf deren Ladefläche man zusammengepfercht mit 50 anderen Menschen günstig von A nach B kommt, schaffen es nicht über die Berge (siehe Teil 5) und die Busse, die damit die einzige Möglichkeit für mich bieten, aus Baracoa herauszukommen, sind restlos ausgebucht.

Für die nächsten zwei Wochen, wie die nette Dame am Ticketschalter mir versicherte.

Weiterlesen

Von Engeln, Teufeln und dem (wahrscheinlich) besten Kakao Kubas, oder: Darf ich Mama zu dir sagen? (Kuba – Teil 4)

Die folgenden Ereignisse spielen 2 Stunden nach dem letzten Blogeintrag

25. Dezember, Santa Clara/Kuba

Ich habe keine Minute geschlafen. Als ich endlich den Weg ins Bett gefunden habe, hat dieses sich so stark gedreht, dass ich wieder aufstehen musste und stattdessen unter die Dusche gegangen bin.

Auch das hat die Gesamtsituation nicht wirklich verbessert, denn mit einem Kater zu Duschen ist ungefähr so, wie einem Verdurstenden in der Wüste ein Glas Wasser anzubieten. Es lindert zwar kurz den Schmerz, zögert aber das unausweichliche Ende nur ein Stück weiter hinaus.

Weiterlesen

Ich, der Tanz-Nazi, oder: Eskalation, Exzess und Extravaganz einer kubanischen Weihnacht (Kuba – Teil 3)

Die folgenden Ereignisse spielen 24 Stunden nach dem letzten Blogeintrag 

24. Dezember, Remedios/Kuba

„Ach, Weihnachten ist schon schön. Die Ruhe, die Muße und Behaglichkeit. Nicht wahr, Kuba?“, frage ich die Karibikinsel.

„Fuck You!“, sagt Kuba und schmeißt mir seinen gesammelten Wahnsinn um die Ohren.

Weiterlesen

Die rumgetränkte Geschichte einer kubanischen Odyssee – Teil 1

Havanna, Kuba – 23. Dezember

Ich bin jetzt seit etwa einer Woche in Kuba und war zwar bisher noch in keinem Museum, dafür aber in so gut wie jeder Bar, die sich im Umkreis von einem Kilometer um mein Bett befindet.

Um dem stetigen Kulturverfall meiner selbst entgegenzuwirken, habe ich daher beschlossen, heute etwas mit kulturellem Hintergrund zu unternehmen. Und da die Rumproduktion einen der bedeutendsten Eckpfeiler der kubanischen Geschichte darstellt, fiel meine Wahl auf die Besichtigung der Havana Club Fabrik.

Weiterlesen