Mit Kultur gegen Unkultur

Kultur als politisches Werkzeug, das ist der Gedanke hinter dem »Büro für Offensivkultur«, einem bundesweiten Netzwerk für Demokratie und Menschlichkeit.

Ein Beispiel: Hätte es das Büro bereits im September 2016 gegeben, als dem Ortsvorsteher des schleswig-holsteinischen Örtchens Oersdorf von rechten Gewalttätern aufgelauert und er von hinten mit einem Knüppel niedergeschlagen wurde, wäre das Netzwerk zum Einsatz gekommen. »Die Situation dort ist immer noch die gleiche, es ist nicht viel passiert, denn der öffentliche Aufschrei nach dem Angriff ist relativ schnell verpufft. Dort wären wir hingekommen, sozusagen als Notfallagentur, um so etwas wie ein kleines Festival auf die Beine zu stellen, damit sich die Menschen vor Ort hätten solidarisieren können«, erklärt der Kieler Musiker Heinz Ratz, der gemeinsam mit dem Liedermacher Konstantin Wecker die Idee für die Initiative hatte. Weiterlesen

Die Jungs aus der Altbau-WG: AnnenMayKantereit, Live in Flensburg

Flensburg – Donnerstag, 7. April 2016

Donnerstagabend, 20.30 Uhr. Vier schlaksige Jungs mit wuseligen Haaren betreten die Bühne des ausverkauften Max unter tosendem Applaus. AnnenMayKantereit heißen sie. AnnenMayKantereit, das sind Sänger Henning May, Gitarrist Christopher Annen, Schlagzeuger Severin Kantereit und Bassist Malte Huck. Letzterer stieß leider zu spät dazu, um im Bandnamen aufzutauchen.

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Von isländischen Göttern und europäischen Dämonen, oder: Heinz Ratz auf der Suche nach Europa

Heinz Ratz hat eindeutig einen Hang zum Größenwahn. Wenn auch im bestmöglichen Sinne. Wo andere Menschen froh sind, einen Triathlon an einem Tag hinter sich zu bringen, nimmt er sich drei Jahre, läuft 1000 Kilometer durch Deutschland, um Geld für Obdachlose zu sammeln, schwimmt 800 Kilometer von Konzert zu Konzert, um auf die Verschmutzung der Flüsse aufmerksam zu machen und radelt im dritten Jahr insgesamt 7000 Kilometer von Flüchtlingsheim zu Flüchtlingsheim, um dort mit Musikern aus aller Welt Musik zu machen.

Und wo andere Musiker sich einen Ort, vielleicht auch eine Stadt aussuchen, um darüber zu singen, nimmt er sich ganz Europa vor.

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Making Of Volksbad

Freitag, 15.03 Uhr

Sven Mikolajewicz sitzt am Computer im ersten Stock des Volksbads und scrollt durch die E-Mails, die seit dem gestrigen Tag im Postfach des Kulturzentrums gelandet sind. Die meisten Nachrichten sind Anfragen von Bands, die gerne bei ihnen spielen möchten. Mikolajewic ist gemeinsam mit Axel »Kwixi« Suhling, Thomas »Gerri« Christiansen und Pia Knies einer der vier hauptamtlich Beschäftigten im Volksbad. Hinzu kommen noch knapp 30 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die sich während der Veranstaltungen um die Bar, die Garderobe, die Kasse und vieles mehr kümmern.

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St.Pauli-Tanz-Marathon: Le Fly, Live in Flensburg

Flensburg – Sonnabend, 21. November 2015

Konzerte von Le Fly sind eigent­lich nur mit einem Wort zu beschreiben: „anarchisch“. Und mit „mittreißend“. Na gut, zwei Worte. Und mit „sehr, sehr gut“.

Scheißegal, letzten Endes ist es eigentlich auch Wurst, wie viele Worte man braucht, um die Band aus St. Pauli zu beschreiben, Le Fly kann man eh keinen wirklichen Stempel aufdrücken..

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Kein Bock auf Gefühls-Porno, oder: Warum Per Kruse lieber auf der Straße singt als bei Dieter Bohlen

Per Kruse kommt aus Kopenhagen. In Flensburg kennt ihn trotzdem jeder, der schon einmal in den Abendstunden durch die Fußgängerzone geschlendert ist. Und wenn schon nicht persönlich, und vielleicht nicht einmal namentlich, dann zumindest vom Sehen.

Per Kruse ist der, der trotz geschlossener Geschäfte die Innenstadt mit Leben füllt. Der, der poppige Songs weniger poppig und kitschige Song weniger kitschig klingen lässt.

Per Kruse ist der Mann mit der Gitarre, der sich jedes Wochenende vor »Deichmann« die Seele aus dem Leib spielt.

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Unterwegs mit Aalkreih, oder: Morslock klingt viel besser als Arschloch

»Moin!«.
»Moin!«, sagen Birger, Cuddel, Schorsch, Marvin und Gerri von der Flensburger Band Aalkreih nacheinander, nicken dem entgegenkommenden Mann kurz zu und schlendern weiter die Hafenpromenade an der Schiffbrücke entlang.
Man kennt sich, Flensburg ist halt doch irgendwie ein Dorf. »Un immer uk fein grööten« singen sie nicht umsonst im Lied »To Huus« von ihrer aktuellen Debüt-Platte »Watt Schasst Mooken«. Aalkreih halten sich dran.

_MG_5169.CR2 08SEP15 Bandportrait Aalkreih Foto: Lars Salomonsen

Fotos: Lars Salomonsen

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